Pflichtpraktikum bzw. Orientierungspraktikum im Lebensgarten Dreisamtal
Wir freuen uns über dein Interesse an einem Praktikum bei uns!
Folgende Praktika sind möglich:
- Freiwilliges Orientierungspraktikum zur Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums
- Freiwilliges ausbildungs- oder studienbegleitendes Praktikum
- Durch eine schulrechtliche Bestimmung, eine Ausbildungsordnung oder eine hochschulrechtliche Bestimmung vorgeschriebenes Pflichtpraktikum oder ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung an einer Berufsakademie
(Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder Freies Soziales Jahr (FSJ) können leider nicht bei uns abgeleistet werden.)
Die Praktikumsdauer beträgt max. drei Monate.
Der Einsatz erfolgt im Gemüseanbau und beim öffentlichen „Mitgärtnern“.
Leider haben wir keine Mittel um PraktikantInnen zu bezahlen und können auch keine Übernachtungsmöglichkeiten stellen.
Wenn du ein Praktikum machen möchtest, sende bitte eine E-Mail an unsere Gärtnerin Renate Seider (bewerbung@lebensgarten-dreisamtal.de) und schreib, wie du auf uns kamst und warum du ein Praktikum machen möchtest.
Wer Lust hat bei uns einfach mal mitzumachen und mehr über den Lebensgarten zu erfahren, kann immer Mittwochs von 9 bis 13 Uhr zum „Mitgärtnern“ auf den Acker in Burg am Wald kommen. Bitte per mail an acker@lebensgarten-dreisamtal.de vorher anmelden.
So war unser Praktikum:
Im Rahmen meines Studiums habe ich auf der Solawi Lebensgarten Dreisamtal ein achtwöchiges Praktikum absolviert und kann es definitiv weiterempfehlen.
Vom ersten Tag an durfte ich bei den vielfältigen Aufgaben mitanpacken, sodass mein Praktikum abwechslungsreich und spannend war. Von Renate und Dirk habe ich auch viel über Pflanzen, Gärtnern und auch alles Mögliche andere gelernt. Hinzu kamen interessante und anregende Gespräche mit all den netten Leuten, die auf dem Acker mithelfen. Und als Bonus ist man die ganze Zeit draußen an der frischen Luft.
Was mir besonders gefallen hat, ist zu beobachten, wie eine Kultur (die man gepflanzt hat) wächst und sich entwickelt. Auch wenn ein von Unkraut überwuchertes Feld nach dem Jäten wieder schön „sauber“ aussieht, ist das ein richtig gutes Gefühl.
Natürlich darf auch das Endprodukt, das Gemüse, nicht unerwähnt bleiben. Dieses ist von der Qualität und Geschmack dem Supermarktgemüse meiner Meinung nach weit überlegen. Nachdem ich die leckeren Gurken vom Lebensgarten gegessen habe, schmecken die aus dem Supermarkt nach nichts. Ganz abgesehen davon ist mir klar geworden, wie wichtig es ist regionales und biologisch angebautes Gemüse zu kaufen. Zusätzlich dazu ist mein Bewusstsein dafür gestiegen, wie viel Arbeit hinter der Produktion von Lebensmitteln steckt. Meine Wertschätzung dafür ist gewachsen.
Es ist interessant beim Lebensgarten Dreisamtal einen Einblick in das Konzept der solidarischen Landwirtschaft als Gegenentwurf zu gewöhnlichen Landwirtschaften zu sehen. Teil des Konzepts ist es, dass die Mitglieder zum Mitgärtnern vorbeikommen. Da es mit Renate, Dirk und Lena nur drei Personen gibt die fest angestellt sind, kann das Arbeitspensum nur so geschafft werden.
Insgesamt hat mir das Praktikum tatsächlich so gut gefallen, dass ich weitere Praktika in diesem Bereich machen möchte, um zu entscheiden, ob eine Ausbildung in Richtung Gemüseanbau/Landwirtschaft für mich in Frage kommt. So oder so, ein Praktikum im Lebensgarten würde ich jederzeit wieder machen.
Nina, Praktikumsbericht 2024
Wer bist du?
⁃ Mein Name ist Anton, ich bin gebürtiger Freiburger und studiere aktuell Sozialanthropologie und Politikwissenschaften in Edinburgh.
Was hat dich zum Lebensgarten geführt?
⁃ Tatsächlich bin ich durch meine Bachelorarbeit auf den Lebensgarten gekommen – mich hat die Idee gereizt, Gesellschaftspolitische Themen wie Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften mit der Frage wie die Zukunft der Landwirtschaft aussehen soll/muss zu verknüpfen. Um diese Themen zu erforschen, habe ich ein vierwöchiges Praktikum auf dem Lebensgarten gemacht.
Welche Bedeutung hat für dich solidarische Landwirtschaft?
⁃ Vor meinem Praktikum konnte ich mir eher nicht so viel unter solidarischer Landwirtschaft vorstellen – inzwischen frage ich mich, warum es nicht mehr SoLaWis gibt. Dass Menschen sich organisieren und gemeinsam mit Landwirt und Natur ihr eigenes Essen produzieren, finde ich unglaublich spannend und inspirierend – ein notwendiger Gegenentwurf zu Großkonzernen, Industriegemüse und Monokulturen.
Was hast du gelernt in deiner Zeit hier?
⁃ Dass die Arbeit auf einer SoLaWi total bereichernd sein kann – sowohl für einzelne Menschen (wie mich) als auch für unsere Gesellschaft als Ganzes. Allerdings habe ich auch viel über die Herausforderungen der Arbeit auf einer SoLaWi gelernt, insbesondere den Druck mit begrenzten Kapazitäten einen ganzen Acker instand halten und dabei stets genug hochwertiges Demeter-Gemüse für die eigenen Mitglieder produzieren zu müssen.
Was kann die Gesellschaft von einer SoLaWi lernen?
⁃ Dass Gemüse einfach besser schmeckt, wenn man weiß wo es herkommt, wer es angebaut und geerntet hat, und wenn man im besten Fall auch selbst auf dem Acker mitgeholfen hat.
Was kann der Lebensgarten noch lernen?
⁃ Dass der tägliche Betrieb auf die Mithilfe der eigenen Mitglieder angewiesen ist und dass es immer Freiwillige braucht, die sich regelmäßig an der Arbeit beteiligen.
Was wird dir in Erinnerung bleiben?
⁃ Das wunderschöne Schwarzwaldpanorama, das Schnittlauchernten im strömenden Regen, das viele Jäten und gelegentliche Pflanzen, und natürlich die vielen netten Begegnungen und Gespräche beim Frühstück und auf dem Acker.
Anton, Juli 2023
Wir – Kira, Robert und Adonai – haben zufällig gemeinsam im Mai 2020 unser Praktikum im Lebensgarten Dreisamtal angefangen, der am Fuße des Schwarzwaldes und an manch regnerischem Morgen mystisch in den Wolken liegt.
Den Einstieg haben uns die Gärtner*innen Renate und Salim sehr leicht gemacht, weil sie uns vom ersten Tag an ernst genommen haben und sehr offen waren. Und obwohl wir nicht allzu viel über das Gärtnern wussten, konnten wir schon viel mithelfen. Unkrautjäten, Hacken, Pflanzen und Ernten klingt zwar selbsterklärend, doch Salim und Renate haben uns gezeigt, was man alles falsch oder auch richtig machen kann. So einfach ist das dann nämlich doch nicht. Egal was unsere Aufgabe war, sie haben uns immer den Zweck und die theoretische Grundlage dazu erklärt. Und wenn wir etwas nicht verstanden hatten oder noch mehr wissen wollten, konnten wir immer nachfragen. Während der Arbeit haben die beiden uns langsam in die Kunst des ökologischen Gemüsebaus eingeführt und auch die ein oder andere philosophische Ausführung haben uns die Zeit auf dem Acker schnell vertrieben.
In den schönen Wochen hat sich für uns drei auch gezeigt, dass unsere Wege nun in den Gemüsebau oder die Landwirtschaft führen. Dabei wird uns die gemeinsame Zeit im Lebensgarten immer in guter Erinnerung bleiben. Achtung: Wir kommen wieder!
Kira, Robert und Adonai, Juni 2020
P.S.: Keine Angst, an den Dialekt von Renate gewöhnt man sich schnell.
„Die Arbeit an der frischen Luft macht besonders viel Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Morgens der Sonnenaufgang auf dem Acker, das hat schon was. Man muss zwar genauso bei Regen arbeiten, aber das hat auch seinen Reiz: ich habe mich so manchmal in meine Sandkastenzeit zurückversetzt gefühlt, wenn man mit Regenhose „im Matsch“ sitzt.
Man lernt einfach, Lebensmittel mehr zu schätzen und den Aufwand zu sehen, der dahintersteht. Wenn man zum Beispiel in verschiedenen Arbeitsschritten die Zwiebeln nach der Ernte fünfmal in der Hand hält, bevor sie überhaupt erst eingelagert werden können oder man abends die Knochen von der harten Arbeit spürt.
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr angenehm und die Leute sind alle offen und nett. Man lernt unterschiedliche interessante Menschen kennen, mit denen man sich über verschiedene Themen austauschen kann. Die unterschiedlichen Interessen ergänzen sich dabei gut und man lernt viel dazu. Außerdem ist immer Raum zum Fragenstellen da.
Man schmeckt einfach den Unterschied zwischen dem Gemüse vom Acker und dem aus dem Supermarkt. Solche aromatischen Tomaten oder Physalis findet man in keinem Supermarkt. Außerdem isst man doch die Lebensmittel am liebsten, an deren Pflege und Ernte man selbst beteiligt war.
Ich habe das Praktikum gewählt, weil ich mich in meinem Studium der Geographie des Globalen Wandels mit Themen wie Landnutzung(-swandel), Landwirtschaft, Ernährung und Naturschutz auseinander gesetzt habe und so auch die Solidarische Landwirtschaft kennengelernt habe.
Der beste Weg, das Konzept der Solawi kennenzulernen, ist einfach mal mitzumachen. Ich kann das nur jedem weiterempfehlen=)“
Carla, Pflichtpraktikum 2019
„Das Praktikum im Lebensgarten war für mich eine sehr lehrreiche und spannende Zeit:
Die Gärtnerinnen – Renate, Daniela und Steffi – sind sehr engagiert und herzlich, stets für Fragen aller Art offen und geben ihr Wissen gerne weiter.
Im Lebensgarten wird mit Natur und Tier gleichermaßen respekt- und würdevoll umgegangen.
Man lernt den Arbeitsalltag eines Gemüsegärtners kennen und bekommt auch einige spannende Einblicke in den Alltag eines solidarischen Landwirtschaftsprojektes – ein zukünftig hoffentlich immer relevanter werdendes Modell im Bereich der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion.
Wer Interesse an einem Praktikum im Gemüseanbau oder an der Beteiligung an einer Solidarischen Landwirtschaft hat, dem kann ich den Lebensgarten nur empfehlen.
Ich habe dort nicht nur einiges über Gemüse und Wildkräuter, lokale und regionale Lebensmittelproduktion und die Solidarische Landwirtschaft gelernt, sondern bin darüber hinaus sehr gerne zur Arbeit gegangen, habe viele schöne Momente und eine insgesamt sehr bereichernde Zeit erlebt.“
Sebastian, Orientierungspraktikum 2018