Warum bin ich eigentlich nicht öfter an diesem schönen Ort?
… mein letztes Mitgärtnern fand an einem sonnigen und warmen Dienstagmorgen Anfang September statt – und seither stelle ich mir öfters diese Frage. Antworten gibt es genug: zu heiß, zu kalt, zu nass (letztere beiden „Ausreden“ gelten eigentlich seither nicht…), zu müde, der Job, Haushalt, Besuch… die Liste lässt sich beliebig erweitern – leider!
Ich „sollte“ um 9 Uhr auf dem Acker sein, zu diesem Zeitpunkt sind unsere fleißigen GärtnerInnen Renate, Sebastian und Lena schon seit über zwei Stunden im Einsatz!
Los geht’s mit dem Unkraut jäten der Haferwurz – das viele Franzosenkraut, das sie umgibt muss raus – andere Beikräuter (z.B. Buchweizen, Klee und ein schön lilablühendes Kraut Phacelia) dürfen stehen bleiben. Meter um Meter arbeiten wir uns gemeinsam vor.
Nach der Pause wird das „Zwiebellager“ geräumt – die getrockneten Zwiebeln werden in Säcke umgefüllt – die Zwiebeln, die gleich noch geerntet werden, brauchen auch ihren Platz zum Trocknen. Bei deren Ernte lerne ich wieder etwas dazu und habe echt Spaß, denn – schon wieder gibt es viel Franzosenkraut, das die Zwiebeln ziemlich versteckt (wir sollten vielleicht einfach im Sommer ganz viel gesundes Franzosenkraut essen) und vor allem sind manche Zwiebeln – also „meine“ Reihe immer in „kleinen Familien“ zu ca. 6-9 Zwiebeln zu ernten. Zunächst denke ich, das ist Zufall – ist es aber nicht. Wenn die Stecklinge so gepflanzt werden, wachsen die Zwiebeln kontrollierter, bzw. werden dann nicht so groß. Die Ernte fühlt sich ein bisschen wie Ostereiernester suchen an. Beim Zurückschieben der vollen Zwiebelschubkarren nehme ich mir vor, regelmäßig im Fitnessstudio an meinen noch fehlenden Muskeln zu arbeiten – unsere GärtnerInnen brauchen diese Besuche sicherlich nicht! Obwohl ich irgendwann erste „Verschleißreaktionen“ im Rücken spürte, fühlte ich mich nach dem Mitgärtnern einfach nur gut.
Es gab wie immer schöne Gespräche, ich war willkommen, obwohl ich mich wirklich viel zu selten im Lebensgarten blicken lasse, wurde gut eingeführt und bestens umsorgt – und bin immer noch beeindruckt, dass wir unser zweites Frühstück auf einer Stofftischdecke serviert bekommen haben!
Also genug Gründe, bald wieder dort zu sein!
Irmi